Presseinformation
Potenziale aus der Tiefe nutzen.
BVEG veröffentlicht Jahresbericht 2024. Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD bestätigt: Wettbewerbsfähigkeit und Kosteneffizienz bei der Transformation erfordern die konsequente Nutzung der heimischen Potenziale aus der Tiefe.
Hannover, 24. April 2025. Der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V. (BVEG) hat heute seinen Jahresbericht 2024 veröffentlicht. Zentrale Aussage auch mit Bezug auf eine neue Bundesregierung: In Zeiten wirtschaftlicher und geopolitischer Krisen müssen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie und Kosteneffizienz beim Umbau der deutschen Energie- und Industrielandschaft ganz oben auf der Agenda stehen. Der Transformationsprozess muss sich daran ideologiefrei ausrichten.
„Deutschland ist kein rohstoffarmes Land – aber wir müssen unsere Potenziale auch aktiv heben. Die Transformation wird nur gelingen, wenn wir sie bezahlbar und wettbewerbsfähig gestalten“, so Dr. Ludwig Möhring, Hauptgeschäftsführer des BVEG. „Dazu gehört, dass wir neben erneuerbaren Energien auch auf das setzen, was unter unseren Füßen liegt: von der Erdgas- und Erdölgewinnung über Gas- und Wasserstoff-Speicher bis hin zur CO₂-Einspeicherung, der Tiefengeothermie und der Förderung kritischer Rohstoffe, wie Lithium.“
Der Koalitionsvertrag enthält notwendige industriepolitische Weichenstellungen, aber wir sind noch nicht da:
- Heimische Erdgasförderung wieder auf der Agenda: „Das Bekenntnis zur Nutzung heimischer konventioneller Erdgasvorkommen ist überfällig. Genau wie die Erdölförderung trägt auch die Erdgasförderung zu Versorgungssicherheit in Deutschland bei. Sie reduziert Importabhängigkeiten und ist weniger CO₂-intensiv als LNG-Importe. Wer aber den Anteil der Eigenversorgung am deutschen Gasbedarf von heute rund fünf Prozent wieder in den Bereich von 20 Prozent steigern und so aktiv die Gaspreise reduzieren will, muss sich auch mit unkonventionellen Lagerstätten befassen. Diesen Dialog sollten wir fortsetzen“, so Möhring.
- Carbon Capture and Storage (CCS) auch in Deutschland: CCS wird als wesentliches Instrument für die Dekarbonisierung anerkannt. Ein wichtiges Instrument für die kosteneffiziente Umsetzung ist – neben der Speicherung in der Nordsee – auch die standortnahe Onshore-Einspeicherung in Deutschland. Möhring: „Hier muss die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern den nötigen Willen aufbringen, auch potenziell kontroverse Themen auf die Tagesordnung zu setzen – es drohen viele Milliarden Euro an vermeidbaren Mehrkosten und erhebliche Risiken für eine erfolgreiche Umsetzung der Carbon Management Strategie.“
- H₂-Speicher als Teil des Wasserstoff-Kernnetzes: Wasserstoffspeicher werden zu Recht als Teil einer integrierten Infrastrukturplanung für den Wasserstoff-Hochlauf beschrieben. „Ohne Speicher keine Versorgungssicherheit – das muss schon jetzt konsequent adressiert werden“, betont Möhring.
- Tiefengeothermie für eine erfolgreiche Wärmewende: Die Tiefengeothermie wird im Koalitionsvertrag gleichberechtigt mit anderen erneuerbaren Energien erwähnt. Möhring fordert: „Diesem politischen Ritterschlag müssen nun Taten folgen: mit Rahmenbedingungen, die erfolgversprechende Projekte auch in die Umsetzung bringen.“
- Lithiumgewinnung in Deutschland: Der Koalitionsvertrag betont auch die heimische Lithiumproduktion und adressiert damit die EU-Verpflichtung, zehn Prozent des jährlichen Bedarfs an strategischen kritischen Rohstoffen aus heimischen Quellen zu fördern. „Unsere Mitglieder haben die ersten Projekte, Lithium über Tiefbohrungen zu gewinnen, bereits auf den Weg gebracht. Sie benötigen politische Unterstützung und beschleunigte Genehmigungsverfahren“, so Möhring.
Jahresbericht 2024: Die Potenziale aus der Tiefe
Der BVEG-Jahresbericht 2024 zeigt die Breite der Geschäftsfelder der BVEG-Mitglieder: Sie fördern nicht nur Erdgas und Erdöl, sondern entwickeln Speicher, treiben Geothermie voran, engagieren sich bei CCS und arbeiten an der heimischen Gewinnung mineralischer Rohstoffe wie z.B. Lithium.
2024 wurden in Deutschland rund 4,2 Milliarden Kubikmeter Erdgas und rund 1,6 Millionen Tonnen Erdöl gefördert, was rund fünf Prozent des Erdgasbedarfs und rund zwei Prozent des Erdölbedarfs deckte.
„Wir leisten unseren Beitrag – sicher, unter höchsten Umweltstandards und technologisch führend. Und wir sind bereit, unsere Aktivitäten auszuweiten. Noch steht in Deutschland das erforderliche Know-how zur Verfügung“, sagt Möhring.
Weitere Daten und Fakten erhalten Sie im Jahresbericht 2024.
Kontakt:

Miriam Ahrens
30175 Hannover