Industrie und Politik im Gespräch über die Lösungsräume der Transformation
Am 29. August 2024 fand der Parlamentarische Abend des BVEG im Leineschloss Hannover statt. Der Abend stand unter dem Thema „Zeit für Klimapragmatismus: Welche Rolle spielt der Bohrlochbergbau in der Energiezukunft Niedersachsens?“
„Klimaschutz ist kein Wunschkonzert. Wenn wir die gesetzten Ziele wirklich erreichen wollen, müssen wir den Lösungsraum erweitern, die Wirksamkeit der Maßnahmen in den Vordergrund stellen und uns so manche eher ideologische Debatte ersparen. Was dem Klima hilft, gehört ergebnisoffen auf die Agenda – das ist die Leitplanke von Klimapragmatismus. Unsere Industrie ist bereit, die Transformation mit Leben zu füllen“, so Dr. Ludwig Möhring zur Begrüßung.
Anka Dobslaw, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, ging mit ihrem Impulsstatement darauf ein: „Ja, wir brauchen auch Gas für den Übergang und wir brauchen die Industrie auch um die Transformation zu gestalten. Es geht nicht mehr um das „ob“, sondern darum wie die Transformation ausgestaltet wird.“ Skeptisch äußerte sie sich zur CO2-Einlagerung in der Nordsee: Hier seien Nutzungskonkurrenzen zu berücksichtigen und ein strukturierter Ansatz an die vielfältige Nutzung der Nordsee einschließlich der Verbindung mit der Küste zu verfolgen.
Im Podiumsgespräch mit dem BVEG-Vorstandsvorsitzenden Jens-Christian Senger wurde dieser deutlich: „Ohne den Bohrlochbergbau wird die Transformation nicht gelingen.“ Die heimische Förderung von Öl und Gas bleibt relevant, solange diese Energieträger in Deutschland genutzt werden. Doch die Rolle der Industrie ist im Wandel: ihre Kompetenzen werden gebraucht, um die Chancen zur Reduktion von Treibhausgasen umfassend zu nutzen: den erfolgreichen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft, der Tiefengeothermie und kosteneffizientes Carbon Management.
Dobslaw unterstrich: „Wir sind in einem Prozess und müssen jetzt in bestimmte Infrastrukturen investieren. Insbesondere beim Transport und der Speicherung von Wasserstoff, aber auch bei der Erschließung der Geothermie für die Wärmewende ist das Know-how der Industrie gefragt. Bund und Land werden zusammen mit Ihnen versuchen, das weiter voranzubringen.“
„Wir wollen die Transformation mit unserem Potenzial mittragen – nutzen Sie das und messen Sie uns daran“, schloss Möhring die Diskussion, die viel Stoff für die weiteren Gespräche unter den mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bot.
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